Vorteile durch Begrünung: Wohlfühloase und Schutz

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Pflanzen am Haus sehen schön aus und werten Ihr Zuhause damit auf. Doch bringen sie noch viel mehr Vorteile mit sich: Sie sorgen für Abkühlung, schützen das Haus und filtern die Luft.
Frau an begrünter Mauer

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Pflanzen steigern die Lebensqualität der Menschen und erhöhen die Artenvielfalt.
  • Pflanzen spenden Schatten und sorgen so für Abkühlung.
  • Pflanzen wirken wie ein Luftfilter und binden Staub aus der Luft. 
  • Bepflanzte Flächen halten Regenwasser zurück und entlasten dadurch die Kanalisation bei Starkregen.
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Pflanzen haben viele positive Eigenschaften. Das merkt man bewusst beispielsweise in der entspannten Situation eines Urlaubs. Der Blick auf eine schöne Landschaft wirkt sich angenehm auf das Wohlbefinden aus und zaubert Menschen nicht selten ein Lächeln ins Gesicht. Und wer genießt an einem heißen Sommertag nicht gerne den Aufenthalt im Park oder Wald im kühlenden Schatten von Bäumen und Sträuchern?

Zwar ist es ist nicht möglich, den Wald in die Stadt zu holen. Aber wir zeigen Ihnen, wie Sie mit mehr Grün am Haus die Vorteile von naturnahen Umgebungen direkt erleben können. Trauen Sie sich, der Natur einen Platz in ihrem Wohnumfeld einzuräumen und damit mehr Farbe in Ihr Leben zu lassen. Sie werden merken, was die Wissenschaft schon länger weiß: Ihre Lebensqualität erhöht sich dadurch. Welche Vorteile haben Pflanzen und Begrünungen?

 

Pflanzen erhöhen die Lebensqualität

Begrünungen am Haus sehen schön aus und beeinflussen die Stimmung und sogar die Gesundheit der Bewohner positiv. Der wohltuende Effekt der Pflanzen auf Menschen wurde bereits hinreichend durch Studien belegt. Viele Menschen haben außerdem Spaß daran, Pflanzen zu hegen und zu pflegen und schöpfen Kraft daraus. Dabei ist es egal, ob es sich um einen großen Garten, eine kleinere Fläche oder einen Balkon handelt. Die Bedeutung dieser natürlichen Energiequelle ist für jeden Menschen einzigartig und individuell. 

Begrünter InnenhofFoto: Josh Wilburne / unsplash.com

Ein gemütliches Beisammensein im begrünten Innenhof macht Spaß.
 
 

Grünflächen steigern die Artenvielfalt

Grünflächen sind wichtig für Insekten und Kleintiere. Diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere wie z. B. Vögel und Fledermäuse. Auch selten gewordene Arten finden so einen zusätzlichen Lebensraum. Mit der Begrünung Ihres Hauses können Sie also ganz konkret einen Beitrag für deren Überleben leisten. Dieser persönliche Einsatz für Biodiversität ist wichtig, um das ökologische Netzwerk zu erhalten. Wir Menschen sind darauf angewiesen, um unsere eigene Existenz zu sichern. 

BieneFoto: Mammiya - Pixabay

Grünflächen und blühende Pflanzen bieten Nahrung für viele Insekten.
 
 

Pflanzen kühlen die Luft

Pflanzen wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Indem Sie Schatten spenden und Wasser verdunsten, kühlen sie die Temperatur der näheren Umgebung ab. So sorgen sie für ein spürbar angenehmeres Mikroklima. Diese Kühle spendende Eigenschaft wird immer wichtiger, da zu erwarten ist, dass die kommenden Sommer so heiß und trocken wie die vergangenen werden. Die gesundheitsschädlichen Nächte mit tropischen Temperaturen über 20 °C werden – so die Prognosen – stark zunehmen.

Schaffen Sie jedoch am Haus Schatten spendende Grünflächen, können Sie die Aufheizung der Hauswände verringern. In der Nacht fördern sie die Entstehung von Kaltluft. All dies sind kleine Beiträge, die in der Summe zu einer spürbaren Erleichterung und Verbesserung des eigenen Wohlbefindens führen. 

 

Pflanzen verbessern die Luft

Pflanzen wirken wie natürliche Luftfilter. Um das ganz selbstverständlich zu nutzen, haben viele Menschen Pflanzen in der Wohnung. Aber warum nicht diese großartige Eigenschaft auch außerhalb der eignen vier Wände nutzen? Dach- und Fassadenbegrünungen, aber auch alle weiteren Bepflanzungen rund ums Haus sorgen dafür, dass Feinstaub und andere Stoffe aus der Luft gefiltert werden. So verbessert sich auch im wohnungsnahem Umfeld die Luftqualität. Unter bestimmten Voraussetzungen reduzieren Vegetationsbestände außerdem Umgebungsgeräusche. Damit tragen sie zusätzlich dazu bei, einen entspannten Erholungsraum zu schaffen.

Begrünte Wand_LärmschutzFoto: BuGG, G. Mann

Diese begrünte Wand bindet Staub und bietet einen zusätzlichen Lärmschutz zur viel befahrenen Straße.
 
 

Begrünte Flächen speichern Wasser

Regen, der plötzlich und in großen Mengen auf eine versiegelte Fläche niederfällt, kann unberechenbar sein. Auf einem glatten oder wasserundurchlässigen Untergrund kann kein Wasser versickern und sucht sich deshalb seinen eigenen Weg. Die Folge sind Überschwemmungen und eine überlastete Kanalisation. Auf einem herkömmlichen Dach können unwetterartige Regenfälle Dachpfannen beschädigen, Regenrinnen überlasten und nicht selten über Kellerfenster und andere Öffnungen an der Wand ins Haus eindringen. Leider ist zu erwarten, dass diese Starkregenereignisse in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden.

Begrünungsmaßnahmen können ein möglicher Weg sein, dem vorzubeugen, denn unversiegelte und begrünte Flächen sorgen dafür, dass Wasser aufgenommen wird und langsam in der Erde versickert, statt sich ungehemmt unerwünschte Abflussmöglichkeiten zu suchen. Zusätzlich ist dies wichtig, um den Grundwasserspiegel wieder anzureichern, der in den dürren Sommern der letzten Jahre abgesunken ist.

Einige Kommunen honorieren es, wenn Verbraucher:innen durch Begrünungen dazu beitragen, dass vor allem Regenwasser langsamer in die Kanalisation eingeleitet wird, mit niedrigeren Abwassergebühren. Informieren Sie sich dazu bei Ihrem Stadtentwässerungsbetrieb vor Ort.

 

Begrünung schützt das Gebäude

Begrünte Dächer und Wände schützen Ihr Haus vor zunehmend extremen Wettereinflüssen. Es gibt immer mehr Wochen, in denen das Wetter innerhalb kürzester Zeit von winterlichen -10 Grad auf sommerliche +15 wechselt. Und diese Wetterkapriolen werden durch den Klimawandel häufiger und belasten die Baumaterialien an Ihrem Haus sehr. Begrünte Dächer und Fassaden mildern die Auswirkungen der extremen Witterung auf die Gebäude und verlängern so etwa die Lebensdauer einer Dachkonstruktion. 

Beispiel: Ein herkömmliches Garagenflachdach heizt sich im Sommer auf bis zu 70 Grad auf. Wenn Regen darauf fällt, kann es innerhalb von Sekunden auf 10 bis 20 Grad heruntergekühlt werden. Eine enorme Belastung für das Material. Ein Gründach hingegen heizt sich auf maximal 30 Grad auf und kühlt langsamer herunter. Das Material der Dachhaut und der Unterkonstruktion wird durch die Begrünung wesentlich weniger beansprucht.

 

Begrünung unterstützt die Dachdämmung

Nicht nur bei sommerlicher Hitze, sondern auch bei Kälte im Winter unterstützt das Gründach die Dachdämmung. In Abhängigkeit von der Dichte des Bewuchses und der Substratschicht, der Durchfeuchtung und dem bereits vorhandenen Dämmstandard,  kann dies zu einer zusätzlichen Verbesserung der Dämmleistung gegenüber einem Kiesdach führen.

Planen Sie ohnehin gerade eine Umbaumaßnahme am Haus? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt für Sie, sich über mögliche Begrünungsmaßnahmen an Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zu informieren.

Bei Fragen zu energetischen Umbaumaßnahmen am Haus können Sie gerne ein Beratungsgespräch mit den Energieberater:innen der Verbraucherzentrale NRW ausmachen.

 
 

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Kostenlose Online-Seminare

Von Dachbegrünung bis Vorgarten: Die Verbraucherzentrale NRW bietet jeden ersten Mittwoch im Monat kostenlose Online-Seminare zur Begrünung rund ums Haus an.

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